„Die Geschichte ist einem auf einmal sehr nahe“

So erlebten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 11 des Beruflichen Gymnasiums (Gesundheit und Soziales) eine Exkursion im Fach Soziologie, die den Antisemitismus in der Stadt Witten thematisierte.

Eine spannende Stadtführung mit dem Historiker und Informatiker Ralph Klein führte die Klasse zum Beispiel zum Humboldplatz. In der Reichspogromnacht 1938 wurden die Möbel der umliegenden jüdischen Bevölkerung aus den Wohnungen geworfen und in der Mitte des Platzes aufgetürmt.
Ein jüdischer Kaufmann wurde von den beteiligten Nazis gefesselt und sollte mit den Möbeln zusammen verbrannt werden. Dieses konnte glücklicherweise durch das Eingreifen eines einzelnen Polizisten noch verhindert werden.

Viele Wittener Häuser und Plätze haben ähnliche Geschichten zu erzählen. Geschäfte und Kaufhäuser in jüdischem Besitz wurden enteignet und zu einem Schnäppchenpreis an Nachbarn oder Konkurrenten weiter verkauft. „Nachdem man diese Geschichten gehört hat und gleichzeitig vor den Häusern stand, sieht man die Stadt mit anderen Augen“, so eine Schülerin.

Wir erlebten eine sehr informative und tief gehende Führung mit Ralph Klein, der ehrenamtlich für das Stadtarchiv Witten arbeitet und gerne auch für andere Lerngruppen Veranstaltungen anbietet.

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Erstellt am: 26. Februar 2018 11:21 Uhr