Politik zum Anfassen im Herzen der EU
Brüssel – Die Industriekaufleute auf den Spuren der EU
Vom 06. bis 09. Oktober 2025 begaben sich die Oberstufen der Industriekaufleute auf eine spannende Bildungsreise nach Brüssel, dem politischen Herz Europas.
Anreise und erster Abend
Am Montagmorgen starteten wir voller Vorfreude vom Essener Hauptbahnhof mit dem Flixbus Richtung Belgien. Nach einer kurzweiligen Fahrt und dem Einchecken in unser Hotel blieb der Nachmittag zur freien Verfügung – Zeit, um erste Eindrücke der Stadt zu sammeln oder einfach das Flair der europäischen Hauptstadt zu genießen. Am Abend trafen sich alle Klassen zu einem gemeinsamen Essen, bei dem die Stimmung zwischen belgischen Pommes und ersten Reiseerlebnissen schnell ausgelassen wurde.
Dienstag: Politik hautnah erleben
Der Dienstag begann mit einem Besuch der parlamentarischen Ausstellung des Europäischen Parlaments. Hier erhielten die Schüler:innen einen eindrucksvollen Überblick über die Geschichte und Entwicklung der Europäischen Union – von den Anfängen der Montanunion bis zu den aktuellen Herausforderungen des EU-Parlaments.
Am Nachmittag folgte ein besonderes Highlight: der Besuch der Ständigen Vertretung Deutschlands bei der EU. Dort begrüßte uns Frank Petrikowski mit einem lebendigen Vortrag über seine Arbeit.
Als ein Schüler neugierig fragte, was genau sein Job in der Botschaft sei, schmunzelte Petrikowski:
„In meiner Jobbezeichnung steht Attaché für das Referat Bildung und Forschung. Aber ich würde ihn als Essen und Trinken für Deutschland bezeichnen.“
Er erklärte weiter, dass viele politische Themen informell bei Arbeitsessen mit Vertreter:innen anderer EU-Mitgliedsstaaten vorbereitet würden – ein spannender Einblick in die diplomatische Praxis jenseits trockener Aktenarbeit.
Mittwoch: Einblicke in die Arbeit der EU-Kommission
Am Mittwoch stand der Besuch der EU-Kommission auf dem Programm. Frau Astrid Brey vom Amt für Veröffentlichungen der EU führte uns in die vielfältigen Aufgabenbereiche der Kommission ein und erläuterte anschaulich, wie politische Entscheidungen in Brüssel vorbereitet, abgestimmt und umgesetzt werden. Besonders interessant war für die Schüler:innen, wie viel Koordination und Kommunikation zwischen den verschiedenen Generaldirektionen und Kommissar:innen nötig ist, um die Interessen von 27 Mitgliedsstaaten zu vereinen.
Abschied und Rückreise
Am Donnerstagvormittag hieß es dann Abschied nehmen. Mit vielen neuen Eindrücken im Gepäck und einem deutlich besseren Verständnis für die Arbeit der Europäischen Union traten wir die Rückfahrt nach Essen an.
Was bleibt im Gedächtnis?
Was die Schüler:innen besonders beeindruckt, überrascht oder nachdenklich gemacht hat – das erzählen sie am besten selbst:
Insgesamt sehr positiv; gute Mischung aus Information und Praxisbezug; beindruckend einmal live zu sehen, wo wichtige Entscheidungen für Europa getroffen werden; viele neue Eindrücke über die Strukturen und Bedeutung der EU; Spieleabende in der Lobbie; Stadtrundgang zur Jeanneke Pis; der Blick von der Dachterrasse auf die Stadt bei Nacht
Text: Michael Henne


