Von Witten nach Fürstenberg

Von Witten nach Fürstenberg – Eine Gedenkstättenfahrt des Berufskollegs Witten in das ehemalige Frauenkonzentrationslager Ravensbrück
Mitte November begab sich die Oberstufe der Fachoberschule des Berufskolleg Witten auf eine Gedenkstättenfahrt an die historischen Orte des ehemaligen Frauenkonzentrationslagers Ravensbrück und des nahegelegenen “Jugendschutzhaftlagers” Uckermark. Ziel der Fahrt war es, nicht nur einen Blick auf die schreckliche Geschichte des Nationalsozialismus zu werfen, sondern auch das Erlebte durch Zeitzeugenberichte und aktuelle Projekte lebendig werden zu lassen.
Die Reise begann mit einem Besuch des ehemaligen Frauenkonzentrationslagers Ravensbrück, das 1939 von den Nationalsozialisten in der Nähe von Fürstenberg im heutigen Brandenburg errichtet wurde. Über 130.000 Frauen und Mädchen aus vielen verschiedenen Ländern wurden hier während des Zweiten Weltkrieges gefangen gehalten, misshandelt und ermordet. Die Schülerinnen und Schüler besuchten das Dokumentationszentrum, das die Geschichte des Lagers und die Schicksale der Gefangenen vermittelt. Besonders bewegend war der Besuch der historischen Stätten innerhalb des Lagers, wie die Gedenkorte für die Opfer und die Überreste der ehemaligen Textilfabrik Texled und dem ehemaligen Siemensgeländes, die einen düsteren Blick auf die Lebensbedingungen der Gefangenen erlaubten.
Die Führung durch das Gelände bot den Schülerinnen und Schülern nicht nur einen Einblick in die Geschichte, sondern rief auch Fragen zu den Themen Verantwortung, Erinnerung und der Wichtigkeit der Aufarbeitung des Nationalsozialismus auf. Besonders eindrucksvoll war die Auseinandersetzung mit dem Leben der Frauen im Lager, deren Geschichten in der Ausstellung und den erhaltenen Dokumenten lebendig wurden.
Ein Teil der Gruppe entschied sich dazu das ehemalige „Jugendschutzhaftlager“ Uckermark zu besuchen, in dem Mädchen und junge Frauen interniert wurden, die als „kriminelle“, „staatsfeindliche“, „asozial“ oder „sexuell verwahrlost“ eingestuft wurden.
Ein weiterer Höhepunkt der Fahrt war der Besuch der Ausstellungseröffnung des Projekts „Ravensdruck“. Die Ausstellung widmete sich den „Frauen im Nationalsozialismus“ und in diesem Jahr wurde das Leben von Hildegard Hansch thematisiert. Zu der Eröffnung der Ausstellung war außerdem eine Zeitzeugin anwesend.
Die Fahrt wurde durch eine Reflexion der Schülerinnen und Schüler am Ende der Woche abgeschlossen. Es wurde darüber nachgedacht, welche Eindrücke und Emotionen der Besuch der Gedenkstätten hinterlassen hatte. Die Auseinandersetzung mit der Geschichte des Nationalsozialismus vor Ort wurden von den Schülerinnen und Schülern als wertvoll empfunden.
Die Reise nach Ravensbrück und Uckermark zeigte einmal mehr, wie wichtig es ist, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen, um die Verantwortung für die Zukunft zu verstehen. Die Schülerinnen und Schüler haben nicht nur mehr über die Vergangenheit gelernt, sondern auch darüber, wie die Erinnerung daran in der Gesellschaft lebendig gehalten werden kann. Ein bleibender Eindruck bleibt: Die Gedenkstättenfahrt war ein wichtiger Schritt in der Vermittlung von Wissen und Verantwortung gegenüber einer dunklen Epoche der Geschichte.
Eine Gedenkstättenfahrt soll in jedem Schuljahr durchgeführt werden. Um den Eigenanteil an Kosten seitens der Schüler:innen gering zu halten und so allen die Teilnahme zu ermöglichen, bitten wir um Spenden an den Förderverein des Berufskolleg Witten. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!
Förderverein des BK Witten
IBAN DE29 4525 0035 0000 0427 96 (Sparkasse Witten)
Für eine Spendenbescheinigung wenden Sie sich bitte an Julia Schäfer, eine der organisierenden Lehrkräfte der Gedenkstättenfahrt. (j.schaefer@bkwitten.net)